News und Stories rund um den SpaceCamper

Der SpaceCamper kommt viel in der Welt rum und erlebt dabei einiges. Hier berichten wir über unsere schönsten Aktionen mit dem SpaceCamper und über aktuelle News.

Viele Mitarbeiter, Freunde und Kunden haben außerdem den Wunsch geäußert, ihre Erlebnisse mit dem SpaceCamper zu teilen. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Reiseberichte und Fotos für andere Kunden und Interessierte zu veröffentlichen. Schicken Sie uns Ihre Texte und Bilder einfach an mail@spacecamper.de.


01/2018 Ruka

Eine Nacht lang mit den Huskys heulen

Das arbeitende Volk - Immer geschäftig, immer in Eile, immer getrieben von den Geboten der Effizienz, Kompetenz und den gefürchteten Deadlines. Ein Fehler ist wie ein unauslöschbarer Makel auf einer sonst glatt-glänzenden weißen Berufsweste, es muss jeder Schritt ordentlich abgewägt und bewertet werden, bevor man ihn geht. Professionalität, keine Mängel, strenger Code.

Am Wochenende und im Urlaub dürstet es uns daher nach allem, was davon so viel Abstand nimmt wie nur irgend möglich. Das schönste überhaupt ist es, sich vollkommen treiben zu lassen. Manchmal auch ohne Ziel oder Bestimmung, einfach ins Auto setzen und losfahren, schauen, wo die Autobahn hinführt und hoffen, dass es irgendwo dort ist, wo der Blick besonders schön und die Natur besonders üppig ist.

Eins der schönsten Weihnachtsgeschenke machte mir deswegen Moritz, der mich schlichtweg mit dem Bus in die Freiheit entführte. Aber nicht in irgendeine, sondern in eine pelzige, bellende und kuschlige Freiheit, nämlich zu einem Huskyerlebnis im Freizeitpark Bell. Gerüstet mit dem bewährten Zwiebellook, einer überlebenswichtigen Standheizung im Bus, einer Flasche Rotwein und vegetarischem Grillgut machten wir uns auf den Weg nach Bell, um den Abend in entlegener Zweisamkeit ausklingen zu lassen. Voller Vorfreude auf den nächsten Morgen, der mit einem Frühstück und einer Hunde“schlitten“-Tour starten sollte, kuschelten wir uns in die Decken und ließen den Blick noch durch die Windschutzscheibe über die weiten Felder des Hunsrücks schweifen, auf die der Puderschnee einen zarten Schleier gelegt hatte. Doch während draußen die Kälte klirrte, ließen wir es uns im Spacecamper bei Wärme und Rotwein so richtig gut gehen und freuten uns auf den Morgen. Ein schönes Gefühl, ganz nahe an den Tieren des Parks einzuschlafen, die noch den letzten Gruß zur Nacht in den klaren Himmel heulen und sich dann genau wie wir friedlich zur Ruhe betten.

Am nächsten Tag durften wir nach einem ordentlichen Frühstück dann auch ein Auge auf das Rudel werfen, das uns am Vorabend noch zur guten Nacht gebellt hatte. Knapp 25 Huskys in den verschiedenen artentypischen Fellfarben begrüßten uns mit lautem Gebell, Geheul und wilden Sprüngen, die von purer Energie und Tatendrang zeugten. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann auch sofort ans Anschirren der Hunde, die danach sofort in ein Gespann zu je 10 bzw. 11 Hunden vor ein Quad geleint wurden. Für den Schlitten lag leider nicht genug Schnee, jedoch grade so viel, dass wir nicht im Matsch versinken mussten. Unter freudigen Sprüngen und nassen Nasenstübern schafften wir es auch nach einiger Zeit, alle Hunde an ihre Plätze zu bringen, sodass die wilde Fahrt zügig losgehen konnte. Und wirklich – kaum war die Handbremse des Quads gelöst, brauchte es kein weiteres Wort, um die Hunde nach vorne zu treiben. Mit purer Power zogen unsere kuschligen Sportskanonen das Quad aus dem Gehege auf den Feldweg und in atemberaubender Geschwindigkeit durch den Wald. Nicht nur den Hunden stand die Freude über den morgendlichen Ausflug schier ins Gesicht geschrieben, auch wir freuten uns wie die Schneekönige über das tierische Abenteuer. Gemeinsam mit den Huskys eroberten wir den Beller Wald für uns, mal auf dem Quad, mal als motivierender Animateur vor den Leithunden, um die nächste Anhöhe zu bewältigen. Selbst das blockierende Rad des Quads konnte uns den Spaß nicht verderben. Um den Hunden die Arbeit zu erleichtern joggten wir neben den Tieren her, schoben von hinten an oder lobten mit quietschenden Stimmen begeistert das Engagement der sportlichen Kraftpakete.

Zurück im Gehege versorgten wir zunächst die tapferen Tiere mit Futter und Streicheleinheiten, bevor wir selbst uns eine wärmende Suppe gönnten, um uns für die nächste Wandertour zu stärken. Mit den älteren oder verletzten Tieren, die keine Schlittenarbeit mehr verrichten können, dürfen oder einfach nicht mehr wollen, spazierten wir eine ähnliche Route, quer durch den verschneiten Winterwunderwald. Gemeinsam mit unseren pelzigen Begleitern genossen wir die strahlende Sonne, die klare Luft und sogar die matschigen Pfützen, die den Hunden als Wasser- und uns als Spaßquellen dienten.

Nach knapp 6 Stunden in der Natur bei Minusgraden freuten wir uns dann jedoch nur noch auf eins – die leistungsstarke Heizung des Busses, die uns die Kälte des Tages aus den Knochen treiben sollte. Freudig überrascht stellten wir fest, dass die Thermobecher den morgendlich gekochten Kaffee sogar noch einigermaßen warm gehalten hatten, sodass wir uns damit zusätzlich auftauen konnten. So reichte die Motivation dann doch noch, den abendlichen Sonnenuntergang abzuwarten und anzuschauen, bevor wir uns mit unserem freiheitsspendenden Gefährt wieder auf den Weg zurück in den Alltag machten. Dankbar für eine Pause von der hektischen Welt und einem Stückchen Freiheit, uns einfach treiben zu lassen, wohin der Wind uns auch tragen mochte.